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Lebensräume in der post-pandemischen Realität

Rueda de prensa en Casa Decor

“Lebensräume in der post-pandemischen Realität” heißt die Studie, die von der APE Grupo in Zusammenarbeit mit future-A erstellt und in den Räumen des Casa Dekor in Madrid vorgestellt wurde.

Die globale Gesundheitskrise hat zur Beschleunigung zahlreicher Tendenzen geführt, die sich sonst vielleicht erst in mehreren Jahren so entwickelt hätten. Ein klares Beispiel dafür ist die Telearbeit, eine neue Realität, an die sich die Räume anpassen mussten, und die die gewohnten Auffassungen von Wohnungen, Büros, Hotels und Geschäften in Frage gestellt hat.

Der Bericht “The new habitat” Die Studie “Lebensräume in der post-pandemischen Realität” zeigt auf, wie die Corona-Krise die Gestaltung unserer Lebensräume nachhaltig beeinflusst hat. Im Rahmen der Untersuchungen wurden internationale Tendenzen recherchiert und die Meinungen von 180 Experten aus den Bereichen Innenarchitektur und Design ausgewertet. Die Umfrage erfolgte in Zusammenarbeit mit Casa Decor und der CDICV (Innendesignerkammer der Region Valencia).

“In dieser Zeit des strategischen Umbruchs ist Innovation erforderlich, um uns den Herausforderungen zu stellen, denen wir als Gesellschaft gegenüberstehen”, so José Miguel Pellicer, CEO der APE Grupo.

“Wir leben in einer Zeit der Ungewissheit, daher sieht sich die APE Grupo verpflichtet, zu Forschen und das erlangte Wissen weiterzugeben. Und wir tun es mit einem wegweisenden Bericht, der die wichtigsten Änderungen im Wohnbereich, in den Büros, Hotels und Geschäften vorwegnimmt”, schließt er ab.

Wohnungen: Hoffice

Das eingeschränkte Platzangebot, die Verringerung der durchschnittlichen Wohnungsgröße und neue Funktionen im Heimbereich gehen einher mit dynamischeren Lebensweisen, die fortlaufendem Wandel unterliegen. Dies zwingt zu einer schnellen, einfachen und zugleich erschwinglichen Anpassung des Heimbereichs. In der Tat wird die Flexibilität der Räume bei der Gestaltung des Wohnraums der Zukunft ein erhebliche Rolle spielen. Dies bestätigen 8 von 10 Branchenfachleuten.

Die Einführung von Konzepten wie dem Hoffice (Homeoffice) wird die Familien zwingen, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben neu zu überdenken. Dazu gehört die Suche nach Lösungen für eine möglichst diskrete Integration der Homeoffice-Arbeitsplätze und nach flexiblen, multifunktionalen Produkten, die sowohl dem Berufs- als auch dem Privatleben gerecht werden.

Die Studie über Lebensräume in der post-pandemischen Realität  hat gezeigt, dass die Prioritäten spanischer Architekten und Innenarchitekten bei der Gestaltung der Wohnungen der Zukunft auf der Öffnung nach außen, der Flexibilität nach innen und der Nachhaltigkeit liegen.

More than an office

Obwohl sich die meisten Unternehmen während der Pandemie beinahe geschlossen zur Telearbeit übergegangen sind, setzen viele jetzt auf ein Hybridmodell. Aus diesem Grund werden Büros auch weiterhin relevant sein.

Daher glauben 37 % der Branchenfachleute in diesem Sektor, dass das Büro der wichtigste Raum für die Anwendung von Flexibilitätskriterien sein wird. Die Büros werden nach dem ‘Hub & Spoke’ -Prinzip umgewandelt: Begegnungsbereiche zur Förderung der Zusammenarbeit, die einen Austausch zwischen den Menschen ermöglichen.

Der Raum wird in unterschiedlich genutzte Bereiche aufgeteilt: Konzentrationsräume, Räume für Brainstorming und kollaboratives Arbeiten, Werkstätten… Damit gerät die Konzentrationsleistung der in den letzten Jahren stark priorisierten Modelle zugunsten wieder kleinteiligerer Räume in die Krise.

Gesunde Räume

Die Gesundheitskrise hat aber auch zu einem verstärkten Bewusstsein für die Bedeutung der Schaffung gesunder Arbeitsplätze geführt.

Zudem entwickeln sich die Betriebe gerade in rasanter Geschwindigkeit zu einem aus flexiblen Räumen bestehenden Ökosystem, das auf verschiedene Tätigkeiten ausgerichtet ist und in dem die menschliche Interaktion eine entscheidende Rolle spielen wird. So werden die Büros ihre Flächen neu überdenken, um dem Ziel ‘More than an office‘ ein Stück näher zu kommen. Dadurch entstehen hybride Räume mit anderen Nutzungsmodellen (kommerziell, kulturell, Veranstaltungen…). Es geht dabei um eine mehr interdisziplinäre Vision der Arbeit, die neue und unerwartete Wechselbeziehungen zwischen Unternehmen und Projekten unterschiedlicher Art erzeugt.

Workspitality

Ohne Zweifel hat sich auch das Konzept des Urlaubs für immer verändert. Reisevarianten, die eine Erholung vom Stress des Stadtlebens ermöglichen, gewinnen an Bedeutung und werden durch Formeln belebt, die Abgeschiedenheit und Sicherheit bieten. So entsteht das Konzept des Hotels als Zufluchtsort, an dem man der Natur nahe kommt: ein wichtiges Thema für die Reisenden der kommenden Jahre.

Abgeschiedene Hotels inmitten von Naturlandschaften haben die Tourismuskrise am besten überstanden. Gleichzeitig entstehen immer mehr Projekte, die ihre begünstigte Lage zur Schaffung von eben dieser Abgeschiedenheit nutzen, auf die ganzheitliche Gesundheit der Reisenden achten und vor allem auf Inlandsurlauber aus den Ballungsräumen zielen.

In jedem Fall ist die Hotelbranche eine der am stärksten von der Gesundheitskrise betroffenen Wirtschaftssparten. Die Situation hat sie zur Entwicklung von Strategien zur Diversifizierung Ihres Geschäftsmodells gezwungen. Bislang waren Hotels Räume, die mit einem gewissen Eigenleben , gewissermaßen am Rande der Stadt existierten. Die Pandemie hat sie jetzt zur verstärkten Übernahme gesellschaftlicher Aufgaben gezwungen und so suchen sie eine neue Rolle als kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Keimzellen.

Hotels+Büros

Die Hotels wollen nicht mehr länger ein Ort ausschließlich für Touristen oder Geschäftsreisende sein. Sie möchten Sich als Raum positionieren, der zu seinem Umfeld offen ist und am gesellschaftlichen Leben am jeweiligen Standort teilnimmt. Ihre Aufgaben werden gerade neu überdacht, getrieben von der Notwendigkeit zur Diversifizierung und Stärkung ihres Geschäftsmodells in Krisenzeiten, wie wir sie gerade durchleben. Dieser Veränderung ist notwendig, um sie zu hybriden und wandlungsfähigen Orten zu machen, die neue Aufgaben übernehmen. Dies geht aus dem Bericht über die Lebensräume in der post-pandemischen Realität hervor.

Es entstehen kombinierte Räume zwischen Hotel und Büro, in denen der zunehmenden Zahl von Telearbeitern und Telearbeiterinnen ein bedarfsgerechter Service geboten wird. Dieses neue Konzept wird als Workspitality bezeichnet. Nach der Meinung von 69 % der befragten Branchenfachleute werden diese Modelle in den nächsten Jahren eine zunehmend wichtige Bedeutung einnehmen. In der Tat schätzen spanische Architekten und Innendesigner das Geschäftspotenzial der  Telearbeit für Hotels als sehr hoch ein (8,1 von 10 Punkten).

PhygitaleRäume

Vertrauensbildung war für den Einzelhandel in den härtesten Lockdown-Zeiten einer der Schlüsselfaktoren. Obwohl die physisch präsenten Läden zunächst stark von Umsatzrückgängen betroffen waren, hat die Branche die Chance ergriffen, sich rund um die digitale Wirtschaft neu aufzustellen.

Der Omnichannel-Ansatz (koordinierter Verkauf über verschiedene physische und digitale Kanäle) wird daher entscheidend für die Planung der Läden der Zukunft sein. Das physische Geschäft wird zu einem weiteren Glied in der Einzelhandelskette, eingebettet in den E-Commerce und sonstige Marketplaces. Der Handel wird damit zu einem ‘phygitalen’ Raum.

Die Bedeutung der physische n Verkaufsräume als Orte der direkten Kundenansprache über die Marke und die Markenwerte wird damit ebenso zunehmen. Aller Voraussicht nach werden die Läden so zu ‘Versuchslabors’ mit einer starken Orientierung an Dienstleistung und Beratung statt am eigentlichen Verkauf.

Für 4 von 10 Architekten und Dekorateure spielt das Kundenerlebnis und die Kundenerfahrung die wichtigste Rolle bei der zukünftigen Ladengestaltung. Aber auch der Technologieausstattung (21 %), der Produktpräsentation (14 %) und der Flexibilität des Innenraums (9 %) werden hohe Priorität beigemessen.

HyperlokaleLäden

Was den Standort der Läden betrifft, so haben sich die Einkäufe der Konsumenten nach der Pandemie von den Stadtzentren und Einkaufszentren wieder wohnortnäher in die Stadtviertel verlagert.

Wie aus der Studie APE Group über Lebensräume in der post-pandemischen Realität hervorgeht, müssen die Marken jetzt zeigen, dass sie den Lifestyle und die Routinen ihrer Kundschaft, die sie in den Regionen oder Stadtvierteln erreichen möchten, verstanden haben, indem Sie ihr Angebot auf den ‘hyperlokalen Laden’ ausrichten.